Neophytenbekämpfung

Springkraut

 
Ein Projekt von Walter Lenz

Problem Bei Neophyten handelt es sich um nicht-einheimische Pflanzen (meist aus anderen Kontinenten), die absichtlich – zum Beispiel als Zierpflanze für Gärten – oder unabsichtlich, eingeführt wurden. In der Schweiz kommen heute etwa 500 bis 600 Neophyten vor, wobei 58 Arten zu den invasiven oder potentiell invasiven Neophyten gezählt werden (Quelle Info Flora). Diese Invasiven Neophyten sind ein Problem, da sich diese Arten bei uns in der freien Natur etablieren, ausbreiten und unsere einheimischen Arten verdrängen.

Gemäss IUCN sind Invasive Neophyten weltweit nach der Zerstörung von Biotopen durch den Menschen der zweitwichtigste Grund des Artenrückgangs. Gemäss Art 8 h) des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt muss das Einbringen solcher Arten verhindert und bereits etablierte Arten kontrolliert oder beseitigt werden. Mit der revidierten Freisetzungsverordnung (FrSV), in Kraft seit Oktober 2008, haben wir in der Schweiz eine gesetzliche Basis um Mensch und Umwelt vor den Schäden durch den Umgang mit invasiven Neophyten zu schützen (Quelle Info Flora).

Im Muttenzer Wald kommt vor allem das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) vor. Besonders stark befallen sind die Gebiete Winterhalle, Chlosterchöpfli und Im Obersulz (Karte). Daneben sind auch der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), der Sommerflieder (Buddleja davidii), die Goldrute (Solidago sp.) und das Berufkraut (Erigeron annuus) im Muttenzer Wald und in den angrenzenden offenen Flächen präsent. Im Kampf gegen Neophyten engagieren sich nebst Kanton und Gemeinde auch Privatpersonen. Im Muttenzer Wald sind dies Walter Lenz, seine Kollegen vom Schweizer Alpen Club sowie Mitglieder aus dem Naturschutzverein Muttenz.

Ziel Das Ziel dieses Projekts besteht darin, die Verbreitung des Drüsigen Springkrauts im Muttenzer Wald zu stoppen und die bereits befallenen Flächen zu säubern.
Vorgehen Damit dieses Ziel erreicht werden kann, werden die befallenen und bekannten Stellen jedes Jahr ab dem Frühjahr von neuem aufgesucht und kontrolliert. Die gefundene Exemplare des Drüsigen Springkrauts werden sofort mit der Wurzel ausgerissen und zu einem Haufen geschichtet, welcher regelmässig gestampft wird, bis das Material verrottet ist. Die gesäuberten Standorte werden regelmässig aufgesucht und kontrolliert. Neue Pflanzen werden wieder entfernt und entsorgt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass keine Pflanzen zum Blühen (ca. Ende Juni bis Ende Oktober) bzw. zur Samenabgabe (ca. ab Mitte Juli bis ca. zwei bis vier Wochen nach dem Blühen) gelangen. Dies ist besonders wichtig, da abgesetzte Samen bis sechs Jahre keimfähig im Boden liegen.
Erfolge Obwohl das Projekt noch nicht zu Ende ist, sind bereits grosse Erfolge zu verzeichnen. Zahlreiche ehemals befallene Stellen sind frei vom Drüsigen Springkraut.
Zeitraum 2010 – 2017
Mitarbeit Die Bekämpfung der Neophyten ist aufgrund des grossen und weitläufigen Gebiets sehr aufwändig. Weitere Helferinnen und Helfer zur Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts sind jederzeit willkommen. Melden Sie sich für einen Arbeitseinsatz oder wenn Sie Fragen haben direkt beim Projektleiter Walter Lenz.
Initiator / Projektleitung Walter Lenz
walter.lenz@vtxmail.ch

 
 
Weitere Informationen zum Projekt:
Übersichtskarte mit befallenen Stellen im Muttenzer Wald
Jahresberichte: 2010, 2011, 2012, 2013, 2014
Interview mit Walter Lenz
Merkblatt Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) von Info Flora
Allgemeine Informationen über Neophyten